(FT) Unser Onkel Ulf, Vater von Robin plant einen Törn nach Schottland. Gemeinsam mit einem Freund aus Studienzeiten möchte er die Reise antreten. Dieser sucht noch nach Crew und so werden wir gefragt.  Schottland, das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Wir sind Ulf sehr dankbar für diese Möglichkeit. Es ist schon alles geplant und so müssen wir nur unsere Sachen packen und fahren nach Büsum zu unserem neuen Skipper. Vor Ort lernen wir uns kennen und sind uns gleich sympathisch. Nach gemeinsamen Essen und Abpassen des richtigen Wetterfensters geht es los nach Helgoland. Unsere erste Nordseeerfahrung führt uns bei leichten Winden und gemütlichem Segeln auf die einzige deutsche Hochseeinsel. Robin segelt auf der Haischa, einer Nickolson 32, gemeinsam mit seinem Vater nebenher.

Auf Helgoland angekommen, erkunden wir zunächst die Kneipenkultur. Dabei sind wir uns nicht zu schade auch mal einen schottischen Whiskey auszuprobieren, denn schließlich wollen wir vorbereitet sein. Nach einer langen Nacht torkeln wir gemeinsam zurück an Bord. Gar nicht so einfach auf das Schiff zu kommen, denn der Wasserspiegel ist drastisch gesungen und so müssen wir die rutschige Leiter zum Steg runter klettern.

Am nächsten Tag erkunden wir die beiden Inseln sehr genau. Interessant ist hierbei die Rolle der Insel im zweiten Weltkrieg. Wir sehen eine Menge Robben, doch kommen wir ihnen nicht zu nahe. Entsprechend unserer Verkaterung, verzaubert die Insel in unserer Wahrnemung mit einem ganz besonderem Flair. Vor der Abfahrt decken wir uns noch mit ausreichend Zigaretten ein, dann geht es los.

Leichte Winde sind zu erwarten und so sehen wir dem Törn entspannt entgegen. Der Wach- Plan sieht so aus, Jakob und Friedrich übernehmen die Nachtwachen. Dass klingt doof, doch ist es etwas sehr besonderes, nachts durch die Bohrinselfelder zu segeln. So sieht jede einzelne aus wie eine unwirkliche Stadt, umgeben von einem Universum mit kräftigen Farben und hell leuchtenden Sternen.

Drei Nächte und vier Tage später erreichen wir die Hafeneinfahrt von Peterhead. Doch nur die Hafeneinfahrt, denn inmitten dieser fällt der Motor aus. Schnell ist der Anker geworfen und wir verholen das Schiff per Dingi an den Steg. Die Dieselpest soll es sein, die unsere Segelreise vorzeitig beendet. Da wir dennoch voller Tatendrang sind, mieten wir uns ein Auto und erkunden so die Insel. Die Ausflüge führen uns in die Highlands, wir besichtigen Destillen , das Dunottar Schloss in dem William Wallace sein Unwesen getrieben haben soll, sowie die Discovery, das Boot des Britischen Marineoffiziers und Polarforschers William Scott, der Anfang des 20 Jahrhunderts Expeditionen in die Arktis unternahm. Ein Wettstreit mit dem Norwegischen Polarforscher Roald Amundsen führt Scott zum südlichsten Punkt des Polarkreises. Auf dem Rückweg stirbt er gemeinsam mit seiner Mannschaft an Kälte und Unterernährung.

Nach zwei wunderschönen Wochen fliegen wir gemeinsam mit Robin zurück nach Deutschland.

 

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Japsi, der uns eine wundervoller Reise ermöglicht hat. Gerne Reisen wir ein weiteres Mal mit ihm auf seiner Ashagena.