Falster

 

(DK) Am 9. Juni ist es endlich soweit. Nach all den Strapazen im Vorfeld, sind wir froh, dass wir Eckernförde endlich verlassen können. Pünktlich um halb 6 legen Robin und Jakob gemeinsam ab, während Friedrich und ich den Start unserer Reise im Vorschiff verschlafen. Da wir keinen bis wenig Wind haben und das auch noch von vorn, müssen wir die Eckernförder Bucht unter Motor verlassen. Fast schon zur Mittagszeit werden wir dann auch mal wach. Als wir Robin und Jakob ablösen, haben wir 2- 3 bft aus Süd-Südost und der Himmel verdunkelt sich langsam. Die Sperrgebiete Putlos und Todendorf müssen wir, aufgrund von Schießübungen der Bundeswehr, weiträumig umfahren. Am Nachmittag ist Fehmarn in Sicht und unsere Laune gut, über uns wird es jedoch grauer. Zwei Wenden später fehlen uns nur noch wenige Meilen.
Gemütlich segeln wir der Fehmarn-Sund-Brücke entgegen, ohne dabei zu merken, dass ein Gewitter uns immer näher kommt. "Das zieht an uns vorbei", heisst es einstimmig, aber auch etwas ignorant, an Deck. Kurz vor der Brücke treffen uns dann heftige Böen. Binnen weniger Sekunden sind die Segel geborgen und der Motor wird angeschmissen. Keine zehn Minuten später ist der nächstgelegene Hafen Beelitz Werft erreicht und wir erkennen, dass - auch nach eineinhalb Jahren ohne gemeinsamen Törn - alle Handgriffe sitzen. Nach insgesamt 58 sm und 12 Stunden Segeln, lassen wir den Abend zufrieden auf dem Boot ausklingen.

 

Am nächsten Tag laufen wir gemeinsam gegen 11 Uhr aus. Mit Groß und Spinnaker nehmen wir Kurs auf unser vorläufiges und unweit entferntes Ziel Burgtiefe, wo wir jedoch nur kurz bleiben, um einzukaufen und vollzutanken. Mit Frühstück im Bauch und gesetztem Spi machen wir uns dann wenige Stunden später auf den Weg nach Falster; das allerdings nicht gerade schnell. Der Wind flaut am Nachmittag komplett ab und wir segeln auf der Stelle. Nach gut drei Stunden ist unsere Geduld verbraucht und wir müssen wohl oder übel die restlichen 20 der insgesamt 40 sm motoren. Der kleine dänische Hafen von Gedser auf Falster ist in der Abenddämmerung erreicht und zu unserem Glück gibt es hier eine Küche. Während Jakob und ich noch schnell das Öl wechseln, kochen Friedrich und Robin in der Hafenküche Frikadellen mit Kartoffeln und Bohnen, die wir dann sogleich in gemütlicher Atmosphäre unter dem Sternenhimmel verputzen. Die Stimmung ist gut und wir fühlen uns bereit für unseren nächsten Törn nach Hiddensee.